Hydrogeologie
Hydrogeologie erforscht das unterirdische Wasser und seine Wechselwirkungen mit dem oberirdischen Teil des Wasserkreislaufs. Die hydrogeologische Forschung am Institut für Erdwissenschaften befasst sich vor allem – aber nicht nur – mit dem Grundwasser im alpinen Raum (Alpine Hydrogeologie).
Die Alpen gelten als das Wasserschloss Europas. Der gegenüber dem Alpenvorland erhöhte Niederschlag wird nicht nur in Form von Schnee, Gletscher- und Permafrosteis, sondern auch in den Hohlräumen von Locker- und Festgesteinen zwischengespeichert. Durch ober- und unterirdischen Abfluss in die Tal- und Beckenlagen, speisen die alpinen Wasserressourcen letztlich maßgeblich auch Oberflächengewässer und Grundwasserkörper im Vorland. Vor allem unter dem Aspekt des Klimawandels entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten vermehrt ein Spannungsfeld zwischen nachhaltigem Nutzen und Schutz der Ressource Wasser und steigenden Wasserbedarf, beispielsweise durch zunehmende landwirtschaftliche und touristische Nutzung in alpinen Regionen.
Der Schutz und die nachhaltige Nutzung alpiner Wasserressourcen erfordert fundierte Kenntnisse der hydrogeologischen Eigenschaften der verschiedenen Grundwasserleiter (Aquifere), der Grundwasserneubildung und der Grundwasserströmungs- und Transportprozesse. Für die Erforschung und Charakterisierung der Aquifere entwickeln und verwenden wir eine große Bandbreite an Methoden, die von experimentellen Techniken wie Markierungsversuchen über das Monitoring von Quellwässern und Grundwassermessstellen bis hin zur computergestützten Analyse und Simulation reicht.